Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland sind weiterhin ein Streitpunkt zwischen Israel und den Vereinigten Staaten.

Jerusalem. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, George Mitchell, sprachen nach einer Unterredung in Jerusalem zwar von gewissen Fortschritten. Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt, und ein Durchbruch wurde gestern nicht erzielt. Mitchell betonte das Ziel der USA, eine Friedensvereinbarung zwischen Israel und den Palästinensern sowie der gesamten arabischen Welt herbeizuführen. Um diesen Prozess voranzubringen, forderte er die Regierung in Jerusalem abermals auf, die umstrittene Siedlungspolitik zu überdenken.

Netanjahu hat ein "natürliches Wachstum" der jüdischen Siedlungen jedoch als unverzichtbar beschrieben. Gleichwohl erklärte der israelische Regierungschef nach seinem Gespräch mit Mitchell, man sei einer Übereinkunft näher gekommen, die dem Friedensprozess dienlich sein könnte.

Mitchell sprach zuvor mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah. Die Palästinenser haben einen Stopp des Siedlungsbaus zur Vorbedingung für neue Verhandlungen mit Israel erhoben. Im Westjordanland haben sich rund 300 000 Juden niedergelassen. Weitere 180 000 leben in Ostjerusalem, das die Palästinenser als Hauptstadt ihres künftigen Staates beanspruchen. Uno-Agenturen und andere Hilfsorganisationen riefen Israel auf, die Blockade des Gazastreifens zu lockern und Hilfslieferungen durchzulassen.