Nach seinem zweiten Fehlversuch zur Rückkehr an die Macht in Honduras hat der gestürzte Präsident Manuel Zelaya jetzt an der Grenze ein Zeltlager aufgeschlagen.

Managua. Mit der ungewöhnlichen Aktion im nicaraguanischen Grenzort Las Manos will er seinem Ziel näher kommen, doch noch in sein Heimatland zurückzukehren. In dem Zeltlager will Zelaya mit seinen Anhängern auf eine günstige Gelegenheit dafür warten. Las Manos liegt knapp 150 Kilometer südöstlich der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. In dem Lager wollte Zelaya nach eigenen Worten "Tag und Nacht ausharren" und zudem auf seine Familie warten.

Am Freitag hatte Zelaya medienwirksam zum ersten Mal nach seinem Sturz die Grenze nach Honduras überschritten. Begleitet von Dutzenden von Reportern hielt er sich kurzfristig auf honduranischem Gebiet auf, ehe er angesichts der starken Präsenz von Polizei und Armee unverrichteter Dinge nach Nicaragua zurückkehrte.

In Honduras kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitstruppen und Anhängern Zelayas, die an die Grenze gelangen wollten. Nahe der Grenze wurde ein Toter entdeckt. Wie lokale Medien berichteten, handelt es sich um einen Anhänger Zelayas aus Tegucigalpa. Der Körper weise Folterspuren auf. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Die Interims-Regierung von Roberto Micheletti in Tegucigalpa hat in der Grenzregion eine Ausgangssperre verhängt, um Gegner daran zu hindern, erneut in die Region zu gelangen.

Unterdessen traf zum ersten Mal seit dem Staatsstreich vor einem Monat eine Delegation konservativer US-Politiker in Tegucigalpa ein, um mit der international isolierten Interims-Regierung über die Lage zu sprechen.