Das Watergate-Hotel in Washington, das nach einem politisch motivierten Einbruch und dem Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon im Zuge des daraus folgenden Skandals weltberühmt wurde, kommt unter den Hammer.

Washington. Am nächsten Dienstag soll es zwangsversteigert werden, nachdem Pläne für eine Renovierung und Neueröffnung der Anlage der US-Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen waren. Das Hotel im Nordwesten der amerikanischen Bundeshauptstadt war seit 2004 geschlossen. Der jüngste Besitzer wollte die Einrichtung, Teil einer Anlage mit Büros, Appartements und einem Einkaufszentrum, zunächst in einen Komplex von Luxus-Eigentumswohnungen umwandeln, wie US-Medien berichteten. Das scheiterte aber am Widerstand von Anwohnern, die sich vor Gericht durchsetzen konnten. Dann gab es Pläne für eine Restaurierung und Wiedereröffnung des Hotels in vollem Glanz, aber ein Bankenpartner wurde insolvent. Neue Investoren fanden sich nicht.

In dem 1967 entstandenen Hotel hatten viele prominente Staatsgäste logiert. Aber der Name Watergate wurde erst 1972 international ein Begriff: Damals, am 17. Juni, wurden fünf Männer nach einem Einbruch in das im Gebäudekomplex gelegene Büro des Demokratischen Parteivorstands verhaftet. Der Watergate-Skandal führte zur Anklage und Verurteilung mehrerer enger Nixon-Berater und schließlich am 9. August 1974 zum Rücktritt des US-Präsidenten.