Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il ist einem Medienbericht zufolge schwer an Krebs erkrankt und wird möglicherweise nicht mehr lange leben. Der 67-jährige Diktator soll demnach an Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden.

Seoul. Die Erkrankung sei lebensbedrohlich. Kim werde nicht mehr länger als fünf Jahre leben, berichtete der südkoreanische Nachrichtensender YTN unter Berufung auf Geheimdienstkreise in Südkorea und China. Der bösartige Tumor sei im Sommer des vergangenen Jahres entdeckt worden, als Kim einen Schlaganfall erlitten haben soll. Das Vereinigungsministerium in Seoul und der südkoreanische Geheimdienst bestätigten den Bericht nicht.

Kims Gesundheitszustand gibt seit Monaten Anlass zu Spekulationen und hat auch die Sorge in der Region ausgelöst, dass sich die Lage in dem abgeschotteten kommunistischen Land wegen möglicher Machtkämpfe um seine Nachfolge destabilisieren könne. Zuletzt hatte Nordkorea durch eine Reihe von Raketentests und einen zweiten Atomtest die Spannungen im Streit um seine Waffenprogramme weiter angeheizt.

Beobachter vermuten, dass Nordkoreas Aktionen auch Teil der Pläne Kim Jong-ils sein könnten, die Machtübertragung an seinen jüngsten Sohn Jong-un abzusichern. Kim soll kurz nach dem Nukleartest vom 25. Mai die wichtigsten Institutionen seines Landes davon informiert haben, dass er Jong-un zu seinem Nachfolger bestimmt habe. Der Sohn ist erst Mitte zwanzig.