Die internationalen Truppen in Afghanistan werden Luftangriffe künftig einschränken, um Opfer in der Zivilbevölkerung zu verhindern, heißt es in einer Anordnung des neuen Kommandeurs der Internationalen Schutztruppe Isaf in Afghanistan, Stanley McChrystal.

Kabul. Er erwarte von allen Anführern auf allen Ebenen, dass der Einsatz von Luftunterstützung gegen Wohnsiedlungen und andere Orte, die voraussichtlich zu zivilen Opfern führen, begrenzt werde. Vorrangiges Ziel müsse sein, die Unterstützung der Afghanen zu erlangen: "Wir müssen die Falle vermeiden, taktische Siege zu erzielen - während wir gleichzeitig strategische Niederlagen erleiden, indem wir zivile Opfer oder exzessive Schäden verursachen und damit das Volk verprellen." Vor zwei Wochen hatte Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon dem Weltsicherheitsrat berichtet, dass zwischen Januar und Mai 800 Zivilisten in Afghanistan getötet worden seien, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Drittel davon ginge auf das Konto von Soldaten. Für 55 Prozent seien Aufständische verantwortlich, zwölf Prozent konnten laut dem Bericht nicht zugeordnet werden.