Die Rückkehr des entmachteten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya ist gescheitert. Hartnäckig kreiste er zunächst stundenlang in einer Maschine über dem Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa.

Honduras. Doch die Interimsregierung um Roberto Micheletti verweigerte ihm erst eine Landeerlaubnis, dann ließ sie mit Armeefahrzeugen die einzige Landebahn blockieren. Die Maschine drehte schließlich ab und landete später in El Salvador.

Auf dem Flughafen spielten sich indes dramatische Szenen ab. Tausende seiner Anhänger wollten den Präsidenten empfangen. Als sie versuchten auf die Landebahn vorzudringen, eskalierte die Lage. Nach Polizeiangaben starben zwei Demonstranten, weitere wurden verletzt.

Zelaya war vor einer Woche gestürzt und aus Honduras vertrieben worden. Die Militärführung wirft ihm vor, gegen die Verfassung verstoßen zu haben. Sie geht davon aus, dass er eine Verfassungsänderung durchsetzen wollte, die ihm eine zweite Kandidatur erlaubt hätte.

Nach dem Sturz hat eine Interimsregierung um Roberto Micheletti die Macht im Land übernommen. International ist sie weitestgehend isoliert. Der erste Putsch in Mittelamerika seit dem Ende des Kalten Krieges ist weltweit verurteilt worden. Die Organization of American States (OAS) schloss Honduras bereits aus ihren Reihen aus. Auch die Vereinten Nationen und die EU verurteilten den Sturz. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnete ihn als unrechtmäßig. Deutschland hat die Entwicklungshilfe für Honduras auf Eis gelegt. Alle Regierungsberatungen seien bis auf Weiteres ausgesetzt, sagte eine Sprecherin des Bundesentwicklungsministeriums.

Zelaya ließ sich auch nach seiner missglückten Rückkehr nicht entmutigen. Er kündigte an, es erneut zu versuchen. "Wenn es jetzt nicht geht, dann werden wir es morgen oder übermorgen wieder probieren."