Die russische Marine hat vor der Küste Somalias 29 mutmaßliche Piraten gefangengenommen, die zweimal vergeblich versuchten, einen Tanker zu entern. Derweil will eine Bürgerwehr eigenständig gegen die Piraten vorgehen. Bisher nahm sie zwölf Seeräuber fest und stellte drei Boote sicher.

Moskau/Mogadischu. Wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtete, stoppte der U-Boot-Jäger "Admiral Pantelejew" das verdächtige Boot am Dienstagabend rund 30 Kilometer vor der Küste. An Bord seien neben Waffen darunter Kalaschnikow-Gewehre und Faustfeuerwaffen auch Satelliten-Navigationsgeräte und umfangreiche Treibstoffvorräte gefunden worden. Es werde vermutet, dass es sich bei den Festgenommenen um Piraten handelt, die zweimal vergeblich versucht hatten, einen Tanker mit russischer Besatzung zu entern.

Derweil hat eine somalische Bürgerwehr nach eigenen Angaben zwölf Piraten gefangengenommen und drei Boote der Seeräuber sichergestellt. Der britische Rundfunksender BBC berichtete, Fischer der Küstenorte Alula und Bargaal in der halbautonomen Region Puntland hätten sich zu einer Bürgerwehr zusammengeschlossen. "Wir haben ein Sicherheitskomitee gegründet und beschlossen, die Bekämpfung der Piraterie selbst in die Hand zu nehmen", sagte einer der Stammesältesten. Durch die anhaltenden Angriffe der Piraten sehen die Fischer ihre Einkommensgrundlagen bedroht.

Die puntländische Regionalregierung hatte Ende vergangener Woche eine intensivere Verfolgung der Piraten angekündigt. Auch geistliche Führer predigten in den Moscheen Puntlands gegen die Seeräuberei und erklärten sie für unvereinbar mit dem Islam.