Fast 200 Millionen Wahlberechtigte - das ist nahezu die kombinierte Einwohnerzahl Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens - waren gestern in...

Delhi/Hamburg. Fast 200 Millionen Wahlberechtigte - das ist nahezu die kombinierte Einwohnerzahl Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens - waren gestern in den zentralen und südlichen Bundesstaaten Indiens zur Parlamentswahl aufgerufen. Auch Ministerpräsident Manhoman Singh gab seine Stimme ab.

Es war die zweite und umfangreichste Phase des landesweiten Urnengangs, bei dem in fünf Wahl-Tagen die neue Volksvertretung in Delhi gewählt wird. Insgesamt sind 714 Millionen Inder wahlberechtigt. Das Ergebnis soll am 16. Mai verkündet werden.

Wer die größte Demokratie der Welt mit ihren fast 1,2 Milliarden Menschen künftig regieren wird, ist noch offen. In Führung liegt die Kongresspartei vor der hinduistisch-nationalen Bharatikya-Janata-Partei (BJP). Allerdings dürfte keine der beiden großen Parteien eine klare Mehrheit erzielen - Kongresspartei wie BJP wären auf kleinere Koalitionspartner angewiesen.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren auch diesmal sehr streng; zu derart folgenreichen Terroranschlägen wie beim ersten Wahlgang vor einer Woche, als maoistische Rebellen mindestens 17 Menschen töteten, kam es gestern nicht. Allerdings kaperten die Maoisten vorübergehend einen Zug und lieferten sich ein Feuergefecht mit der Polizei, bei dem ein Beamter ums Leben kam. Der Vizechef der Wahlkommission, J. P. Prakash, sprach von einer "extrem zufriedenstellenden und vorfallfreien Abstimmung".

Nächster Wahltag ist der kommende Donnerstag.