Der Anschlag auf ein EU-Büro im Kosovo, für den drei Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) verantwortlich gemacht werden, ist angeblich...

Pristina. Der Anschlag auf ein EU-Büro im Kosovo, für den drei Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) verantwortlich gemacht werden, ist angeblich gefilmt worden. Das Video sei in den Händen der Ermittler und zeige, wie der Sprengsatz aus dem vierten Stock eines Rohbaus in den Hof des EU-Gebäudes fliege, berichtete die kosovarische Tageszeitung "Express". Acht Minuten später ereignete sich die Explosion. Im vierten Stock habe die Polizei später einen der BND-Mitarbeiter festgenommen. Nach Erkenntnissen der Ermittler habe er eine Sim-Karte einer einheimischen Mobilfunkfirma und einige Notizen zerstört.

Außerdem sei eine Tasche gefunden worden, in der nach Einschätzung der Polizei der Sprengstoff transportiert wurde. Auch eine detaillierte Skizze zur Ausführung des Anschlags hätten die Ermittler entdeckt. Der Plan sei am gleichen Tag um 12 Uhr gezeichnet worden, Datum und Uhrzeit stünden auf dem Zettel. Die beiden anderen BND-Mitarbeiter seien in der Nacht des Anschlags gesehen worden, wie sie in einem Geländewagen mit deutschem Nummernschild warteten.

Bei der Durchsuchung ihres Hauses habe die Polizei Unterlagen mit Codes und den Namen von einigen prominenten Kosovaren gefunden, berichtete die Zeitung.

Am Sonnabend hätten die deutschen Behörden am Flughafen von Pristina eine Landeerlaubnis für einen Privatjet aus Deutschland erbeten. Die Maschine habe die drei Männer außer Landes bringen sollen, berichtete die Zeitung ohne Nennung von Quellen. Die kosovarischen Behörden hätten dem Flugzeug jedoch die Landegenehmigung verweigert.

Die Bundesregierung hat jegliche Verwicklung in den Anschlag als absurd zurückgewiesen. Zu Details will sie sich nicht äußern, auch nicht dazu, ob die drei Deutschen tatsächlich für den BND arbeiteten.