Washington. Einträchtig in Unity, so präsentierten sich die einstigen Rivalen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur. Zum ersten Mal seit Ende der Vorwahlen sind Barack Obama und Hillary Clinton gestern bei einer Wahlkampf-Veranstaltung gemeinsam aufgetreten. Für die Kundgebung hatten sie einen Ort gewählt, der die Einheit der US-Demokraten symbolisieren soll. In New Hampshire, in der Ortschaft mit dem symbolträchtigen Namen Unity (Einheit), hatten beide Kandidaten jeweils 107 Stimmen erhalten. Den Bundesstaat gewann Clinton.

Aus Parteiräson wollen sie nun gemeinsam für den Wahlsieg der Demokraten gegen den Republikaner John McCain im November sorgen:

"Wir sind eine Familie", betonte die Ex-First Lady am Donnerstagabend bei einem Treffen ihrer 200 wichtigsten Geldgeber und Obama. "Wir müssen es zu einer Priorität unseres Lebens machen, dass Obama zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird", sagte die Ex-First Lady zu ihren Spendern.

"Ich werde Hillary in meinem Wahlkampf brauchen", sagte der Präsidentschaftskandidat laut dem Bericht des einzigen Journalisten, der zu der Veranstaltung zugelassen war. Mit Blick auf die Geldgeber fügte er hinzu: "Ich werde sie alle brauchen." Demonstrativ unterschrieb Obama einen Scheck über 4600 Dollar, umgerechnet 2920 Euro - dem zulässigen Höchstbetrag für Einzelspenden. Während des Wahlkampfs hatte Clinton sich mit rund 22 Millionen Dollar verschuldet. Obama hatte bereits seine Anhänger aufgefordert, Clinton mit Spenden aus dem Schuldenloch zu helfen. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP findet Obama inzwischen mehr Rückhalt bei den Anhängern Clintons als noch vor einigen Monaten. Allerdings gibt es noch 20 Prozent aus dem Clinton-Lager, die jetzt McCain unterstützen wollen.