Rangun. Trotz der Zusagen der birmanischen Generale über eine Öffnung des Landes für internationale Helfer geht die Versorgung der Opfer der Wirbelsturmkatastrophe nur schleppend voran. Wegen der Blockade-Haltung der Generale erhielten ausländische Helfer kaum Zugang zu Zyklon-Überlebenden. Nur vereinzelt hätten Mitarbeiter ausländischer Hilfsorganisationen in die Katastrophenregion einreisen können, erklärte die Diakonie Katastrophenhilfe mit Sitz in Stuttgart.

"Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein", erklärt Rainer Lang, Mitarbeiter der Organisation, in Rangun. Nun herrsche gespannte Erwartung über die weiteren Schritte der birmanischen Regierung. "Die Gefahr für die Überlebenden steigt von Tag zu Tag, wenn sie nicht die notwendige Hilfe erhalten", erklärte Lang.

Die Uno teilte mit, wenn die Militärregierung ausländische Experten einreisen lasse, könnten bis Ende der Woche alle Überlebenden des Zyklons erreicht werden. Die Logistik sei in den vergangenen zehn Tagen verbessert worden, weitere Schiffe und Hubschrauber träfen in den kommenden Tagen ein. Bis gestern erreichte die Opfer der Sturmkatastrophe die dringend benötigte Hilfe aus dem Ausland jedoch weiterhin nur über Umwege. Frankreich will 1000 Tonnen Hilfsgüter nicht in Birma, sondern im benachbarten Thailand entladen. Die Ladung befindet sich an Bord des Kriegsschiffs "Mistral", das seit einer Woche vor der Küste von Birma vor Anker liegt. Die Militärjunta hat Kriegsschiffen das Anlegen untersagt.