KABUL. Zum ersten Mal sind deutsche Polizisten Opfer eines Anschlags in Afghanistan geworden. Drei Beamte verloren gestern ihr Leben, als sie mit einem gepanzerten Fahrzeug zu einer Übung am Rande der Hauptstadt Kabul unterwegs waren. Das Allrad-Fahrzeug der Personenschützer wurde von einer ferngezündeten Bombe, die am Straßenrand deponiert war, umgerissen und zerstört. Die Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.

Die Polizeibeamten waren in zwei Fahrzeugen unterwegs, der Sprengsatz traf vor allem das vordere Fahrzeug, in dem die drei Beamten ums Leben kamen. Das zweite Fahrzeug fuhr leicht versetzt, ein Beamter in diesem Wagen wurde leicht verletzt. Die Toten kommen aus Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern. Unter ihnen ist der Leiter des Personenschutzkommandos der deutschen Polizei in Kabul, ein Oberkommissar des Bundeskriminalamts. Alle Opfer des Anschlags waren für die Sicherung der deutschen Botschaft in Kabul eingesetzt.

Die Bundesregierung zeigte sich entsetzt über den "schrecklichen Mordanschlag". Kanzlerin Angela Merkel (CDU) versicherte: "Wir werden alles tun, um die Hintermänner zu ermitteln."