JERUSALEM. Die Einigung zwischen der israelischen Staatsanwaltschaft und dem wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung angeklagten Ex-Präsidenten Mosche Katzav liegt auf Eis. Das Oberste Gericht nahm am Sonntag den Einspruch einer israelischen Bürgerrechtsorganisation an und gab Generalstaatsanwalt Meni Masus bis heute Nachmittag Zeit, auf die Petition zu antworten. Am Sonnabend hatten in Tel Aviv rund 20 000 Menschen gegen die Absprache protestiert, bei der auf einen Prozess gegen Katzav wegen Vergewaltigung verzichtet wird. Dafür hatte der Präsident seinen Rücktritt erklärt. In einer Umfrage der Zeitung "Yediot Ahronot" sprachen sich 69 Prozent der befragten Israelis gegen die Einigung mit der Staatsanwaltschaft aus.