JERUSALEM. Dem scheidenden israelischen Präsidenten Mosche Katzav bleibt eine Haftstrafe wegen sexueller Belästigung erspart. Im Zuge eines Kompromisses mit der Staatsanwaltschaft wurde ausgehandelt, dass Katzav mit einer Bewährungsstrafe davonkommen soll. Das teilte Generalstaatsanwalt Menahem Masus, zugleich Rechtsberater der Regierung, mit.

Katzav, der zuvor seine Unschuld beteuert hatte, habe sich zu einer "langen Reihe sexueller Vergehen, insbesondere der Belästigung und weiterer unschicklicher Handlungen" bekannt. Er soll nun Schadenersatz an die Klägerinnen zahlen und seinen Rücktritt erklären. Katzavs Amtszeit endet ohnehin im Juli. Sein gewählter Nachfolger ist Schimon Peres.

Der ursprüngliche Anklagepunkt Vergewaltigung, bei dem Katzav 16 Jahre Haft drohten, sei mangels Beweisen fallen gelassen worden, sagte Masus. Dieser habe auch eingeräumt, Druck auf einen Zeugen ausgeübt zu haben. Katzav soll als Tourismusminister eine Mitarbeiterin vergewaltigt, als Präsident weitere Mitarbeiterinnen sexuell belästigt haben.