Im Jahr 2000 einigten sich die Uno-Mitgliedsstaaten auf einen Katalog verbindlicher Entwicklungsziele, die bis spätestens 2015 erreicht sein sollen - die sogenannten Millennium Development Goals.

Das Millennium-Dorf-Projekt ist ein Großversuch in ganz Afrika. Neben Sauri sind elf weitere Dörfer daran beteiligt. So soll getestet werden, welche Maßnahmen in den verschiedenen Klima- und Vegetationszonen des Kontinents funktionieren. Die Menschen im staubtrockenen Hochland von Äthiopien brauchen völlig andere Hilfen als die Maisbauern in Kenia oder die Fischer an der senegalesischen Küste. Sogar ein Nomadendorf ist dabei: die Hirtengemeinschaft von Dertu im Osten Kenias.

Ausgedacht hat sich dieses Experiment eine Kommission von 265 Entwicklungsexperten unter der Führung von Jeffrey Sachs, dem Direktor des Earth Institute an der Columbia University in New York. Fünf Jahre soll der Versuch erst einmal dauern. Pro Jahr und Dorfbewohner darf er 110 Dollar kosten. Davon sollen die jeweiligen Regierungen 30 Dollar und die Dörfer selbst 10 Dollar aufbringen. Später soll das Programm auf komplette Bezirke ausgedehnt werden, dann auf ganz Afrika. Das Geld dazu sei vorhanden, behauptet Sachs, die Geberländer müssten nur die Zusagen einhalten, die sie im vergangenen Jahr auf dem G8-Gipfel in Gleneagles gemacht haben: ihre Entwicklungshilfe bis 2015 auf 0,7 Prozent ihres Brutto-Inlandsprodukts zu verdoppeln.