WASHINGTON. Noch bevor das neue Buch des amerikanischen Starreporters Bob Woodward am Sonnabend in den Buchläden auslag, rang das Weiße Haus hektisch um Schadensbegrenzung. Präsident George W. Bush ließ ein Papier mit der "Entlarvung der Mythen" Woodwards veröffentlichen. Pulitzer-Preisträger Woodward, der mit Carl Bernstein den Watergate-Skandal aufgedeckt hatte, schreibt: Es gebe "einen großen Unterschied zwischen dem, was das Weiße Haus und das Pentagon über die Lage im Irak wissen, und dem, was sie öffentlich sagen". Vor allem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wird von Woodward in Frage gestellt. Der Kommandeur der Irak-Invasion, General John Abizaid, habe schon im Herbst 2005 gemeint, Rumsfeld besitze "keinerlei Glaubwürdigkeit mehr". Der Ex-Stabschef des Weißen Hauses, Andrew Card, habe gemeinsam mit First Lady Laura Bush mehrfach versucht, Bush von einer Ablösung Rumsfelds zu überzeugen.