Iran vor dem Uno-Sicherheitsrat

Der Atomstreit mit dem Iran kommt vor den Uno-Sicherheitsrat. Es ist die Aufgabe des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen, sich genau solcher Fragen zu widmen. Und die Weltgemeinschaft macht mit dieser politischen Maßnahme klar, daß sie sich vom Iran nicht auf der Nase herumtanzen lassen will, gleichzeitig aber auch die diplomatischen Lösungsmöglichkeiten nicht außer acht läßt.

Europa und die USA feiern den Schritt zur Uno nach New York als Erfolg des Westens. Aber das Ansinnen, Teheran in die Mangel zu nehmen, kann ein fragwürdiger Erfolg werden: Denn wo soll's langfristig hingehen?

Sanktionen wären eine Möglichkeit. Gegen so einen Schritt werden aber China und Rußland aus eigenen wirtschaftlichen Interessen im Sicherheitsrat ihr Veto einlegen. Außerdem lebt der Iran schon lange mit einem Quasi-Wirtschaftsboykott vor allem durch die USA, so daß offizielle Uno-Sanktionen das Land auch nicht mehr schrecken können.

Druck von außen erzeugt den Schulterschluß im Inneren. Das wird auch im Falle Iran so sein. Verhängt die Weltgemeinschaft Strafmaßnahmen, dann werden sich kritische und moderate Kräfte ebenfalls mit dem Regime vom ultrakonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad solidarisieren. Europa und die USA würden also den um markige Worte nicht verlegenen Staatschef, der zum Beispiel Israel von der Landkarte tilgen will, eher stärken als schwächen.

Diplomatie und Fingerspitzengefühl, Härte und Kompromißbereitschaft, Geschlossenheit und konsequentes Handeln sind im Uno-Sicherheitsrat jetzt gefragt. Denn angesichts der kritischen Lage im Irak kann niemand neue Kriegsgefahr in der Region wollen.