Ungeachtet der offiziellen Ablehnung des Irak-Kriegs durch Rot-Grün haben Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Bagdad den US-Truppen im Frühjahr 2003 zugearbeitet.

BERLIN. Außenminister Frank-Walter Steinmeier und BND-Chef Ernst Uhrlau räumten gestern ein, daß BND-Mitarbeiter während des Irak-Krieges von dort Informationen über den Kriegsverlauf geliefert haben. Sie bestritten aber, daß Koordinaten für Angriffsziele an die Amerikaner übermittelt worden seien. In Medienberichten hatte es zuvor geheißen, die BND-Mitarbeiter hätten für die Amerikaner ein Haus überprüft, in dem die Söhne von Diktator Saddam Hussein vermutet wurden. Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer wußte nach eigenen Angaben nichts von einer Unterstützung der USA durch die BND-Spione. Die Grünen beantragten eine Aktuelle Stunde dazu im Bundestag. Die Linkspartei forderte einen Untersuchungsausschuß, der auch von FDP und Grünen erwogen wird.