WASHINGTON. In einer Geheimnisverrats-Affäre in Washington rücken zwei enge Mitarbeiter von Präsident George W. Bush immer mehr ins Zentrum der Ermittlungen. Es geht um die öffentliche Enttarnung einer verdeckten CIA-Agentin. Dies ist strafbar.

Im Visier der Ermittler steht einer der engsten Bush-Berater, Karl Rove. Er hat nach Angaben der "Washington Post" zugegeben, vor zweieinhalb Jahren mit dem Stabschef von Vizepräsident Richard Cheney, Lewis Libby, über die CIA-Agentin Valerie Plame gesprochen zu haben.

Beide Männer räumten inzwischen sogar öffentlich ein, mit Reportern über den Fall gesprochen zu haben. Sie streiten eine gezielte Indiskretion aber ab. Der US-Sonderermittler prüft jetzt, wer die Identität der Frau ursprünglich gegenüber der Presse enthüllt hat. Dem Informanten droht eine Anklage. Das Weiße Haus hat mehrfach betont, weder Rove noch Libby haben mit der Enttarnung etwas zu tun gehabt.

Hintergrund der Affäre: Der Ehemann von Valerie Plame, Joseph Wilson, hatte der Bush-Regierung vor mehr als zwei Jahren vorgeworfen, Angaben der westlichen Geheimdienste über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak verdreht zu haben. Die Theorie in Washington ist, daß Plame aus Rache an ihrem Mann enttarnt wurde.