Eine amerikanisch-iranische Reporterin ist im Iran unter dem Vorwurf der Spionage für die USA zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Teheran. Eine amerikanisch-iranische Reporterin ist im Iran unter dem Vorwurf der Spionage für die USA zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das gab der Anwalt der 31-Jährigen Roxana Saberi heute in Teheran bekannt. Das Verfahren gegen Saberi war Mitte des Monats eröffnet worden.

Die Reporterin iranisch-japanischer Abstammung war vor rund vier Monaten festgenommen worden. Zunächst lautete der Vorwurf, sie habe versucht, eine Flasche Wein zu kaufen. Das ist in dem streng islamischen Land verboten. Später wurde ihr vorgeworfen, unter dem Deckmantel ihrer journalistischen Arbeit für die USA spioniert zu haben. Saberi arbeitete für den öffentlichen US-Radiosender National Public Radio (NPR). Ihre Akkreditierung als Reporterin im Iran war nach iranischen Angaben 2006 abgelaufen.

Der Fall Saberi belastet auch die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen dem Iran und den USA. US-Außenministerin Hillary Clinton hatte Ende März bei einer Afghanistan-Konferenz in Den Haag den Iranern einen Brief übergeben. Darin wird die Freilassung Saberis verlangt. US-Präsident Barack Obama hatte dem Iran Ende März einen Neubeginn in den Beziehungen beider Länder angeboten.