Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari hat nun doch der Einführung von islamischen Scharia-Gerichten im Nordwesten des Landes zugestimmt.

Peschawar. Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari hat nun doch der Einführung von islamischen Scharia-Gerichten im Nordwesten des Landes zugestimmt. Zardari habe das Abkommen unterzeichnet, das die Provinzregierung des Swat-Tals im Februar mit den machthabenden radikalislamischen Taliban-Rebellen ausgehandelt hatte, sagte ein Sprecher der pakistanischen Präsidentschaft gestern. Zuvor habe die Nationalversammlung dem Abkommen mit breiter Mehrheit zugestimmt. Es sieht vor, dass in dem Tal das Scharia-Recht eingeführt wird und die Taliban im Gegenzug eine unbegrenzt geltende Waffenruhe einhalten. Der Vermittler des Abkommens, der radikale Geistliche Maulana Sufi Mohammad, sagte nach Angaben des Nachrichtensenders Aaj: "Jetzt garantieren wir totalen Frieden in Swat." Mohammad forderte die in Swat von seinem Schwiegersohn Maulana Fazlullah angeführten Taliban auf, ihre Waffen niederzulegen und bei der Umsetzung der Scharia zu helfen. Das Swat-Tal, etwa 160 Kilometer von der Hauptstadt Islamabad entfernt, war einst ein beliebtes Erholungsziel für pakistanische Stadtbewohner. Dort befindet sich das einzige Skigebiet des Landes. Im Herbst 2007 übernahmen Islamisten die Kontrolle über den Landstrich. Sie versuchten seither gewaltsam, die Einführung der Scharia in der Region durchzusetzen.