Das Bundesverteidigungsministerium rechnet nicht damit, dass sich Piraten für die spektakuläre Befreiung eines US-Kapitäns durch amerikanische...

Berlin. Das Bundesverteidigungsministerium rechnet nicht damit, dass sich Piraten für die spektakuläre Befreiung eines US-Kapitäns durch amerikanische Militärs an ihren deutschen Geiseln rächen. Die Lage habe sich aber durch die Aktion, bei der drei Piraten getötet wurden, verschärft, sagte der parlamentarische Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey (CDU) gestern im Deutschlandfunk.

Er mahnte, der Kampf gegen die Piraten vor der somalischen Küste könne nur gewonnen werden, wenn sich die internationale Gemeinschaft auch um eine Stabilisierung der politischen Lage in Somalia bemühe. Dennoch nannte Kossendey die von US-Präsident Barack Obama angeordnete Gewalt gegen die Piraten den richtigen Weg. Auch das Mandat der Deutschen Marine für die EU-Operation "Atalanta" beinhalte ausdrücklich Gewaltanwendung.

Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes bemüht sich weiter um die Freilassung des am 4. April vor der somalischen Küste von Piraten gekaperten Frachters "Hansa Stavanger" der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg mit fünf Deutschen und 19 anderen Seeleuten an Bord. Einzelheiten nannte eine Sprecherin nicht.

Unterdessen haben somalische Piraten gestern den unter togolesischer Flagge fahrenden Frachter "Sea Horse" sowie den griechischen Frachter "Irene" gekapert.