Bei den Verhandlungen über ein neues weltweites Klima-Abkommen haben 2700 Vertreter aus 175 Staaten in Bonn Annäherungen in Detailfragen erreicht,

Bonn. Bei den Verhandlungen über ein neues weltweites Klima-Abkommen haben 2700 Vertreter aus 175 Staaten in Bonn Annäherungen in Detailfragen erreicht, aber keine konkreten Ergebnisse erzielt. "Wir haben gute Fortschritte gemacht", sagte der Chef des Uno-Klimasekretariats, Yvo de Boer, gestern zum Abschluss der zehntägigen Uno-Konferenz. Um Ergebnisse vorzulegen, sei es allerdings noch zu früh.

Die Rückkehr der USA an den Uno-Verhandlungstisch zum Klimaschutz hat noch zu keinen greifbaren Fortschritten geführt. Die US-Delegation brachte keine eigenen neuen Vorschläge über eine Minderung von Treibhausgasen ein. Auch die USA müssten hier für "Klarheit" sorgen, sagte de Boer. Ebenso wie die USA hielten sich auch fast alle anderen Länder mit Vorschlägen noch zurück. Die EU bekräftigte ihre Position, dass sie zu einer Minderung um 20 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990 bereit sei und dies auf 30 Prozent erhöhe, falls andere Länder auch mitzögen.

Die Konferenz in Bonn diente der Vorbereitung des Weltklimagipfels im Dezember in Kopenhagen. Dort soll ein Nachfolge-Abkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Zwei weitere Verhandlungsrunden sind bis zum Gipfel Ende des Jahres geplant. Hauptstreitpunkte sind verbindliche Reduktionsziele für Treibhausgase und die Finanzierung von Klimamaßnamen in Entwicklungsländern.

"Die Vertragsstaaten bewegen sich aufeinander zu", sagte de Boer zum Ziel der Absenkung der Emissionen. Für eine Einigung auf klare Reduktionsziele sei aber noch viel Ehrgeiz notwendig. Vor allem die EU drängt auf eine Verringerung der Emissionen der Industriestaaten um 25 bis 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem Niveau von 1990. Die Europäische Union ist selbst zu einer Reduzierung um 30 Prozent bereit, wenn andere reiche Staaten vergleichbare Zusagen machen.

De Boer betonte, dass die USA durch ihre Bereitschaft, über eine Senkung des CO2-Ausstoßes zu verhandeln, den Gesprächen neuen Schwung gegeben hätten. "Allerdings warten wir noch auf einen konkreten Vorschlag der US-Regierung." US-Präsident Barack Obama hatte sich für eine Reduzierung der US-Emissionen bis 2020 auf das Niveau von 1990 eingesetzt. Das Bundesumweltministerium bezeichnete dieses Ziel als zwar ambitioniert, es sei aber aus wissenschaftlicher Perspektive noch nicht ausreichend.