“Das wird eine meiner wichtigsten Aufgaben sein.“ US-Präsident in Baden-Baden begeistert empfangen. Bilder von der Europareise der Obamas. Bilder von den Damen beim Gipfel. Bilder vom Gipfel in Baden-Baden.

Baden-Baden/Straßburg. Der Jubiläums-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden zum 60. Geburtstag der Nato hat mit einem Paukenschlag begonnen. US-Präsident Barack Obama überraschte bei seiner Ankunft mit der Ankündigung: "Ich werde einen Plan für eine Welt ohne Atomwaffen vorlegen." Die Bedrohung durch nukleare Massenvernichtungswaffen zu verringern werde eine seiner wichtigsten Aufgaben sein. "Auch nach dem Ende des Kalten Krieges kann die Verbreitung von Kernwaffen oder der Diebstahl von spaltbarem Material zur Auslöschung von jeder Stadt auf dem Planeten führen", sagte Obama in der Straßburger Stadthalle vor Jugendlichen. Er habe deswegen mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Wiederaufnahme von Abrüstungsverhandlungen beschlossen. Die Details seines Plans für eine atomwaffenfreie Welt werde er an diesem Sonntag beim USA-EU-Treffen in Prag vorlegen.

Obama sandte auch erneut versöhnliche Signale in Richtung Teheran. "Wir benötigen einen Mechanismus, der dem Iran eine zivile Nutzung von Kernenergie erlaubt", sagte er. "Aber wir brauchen eine klare Linie: Es darf kein neues Wettrüsten im Nahen Osten geben." Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) begrüßte Obamas Ankündigung für eine atomwaffenfreie Welt: "Alle Kernwaffenstaaten sind nun aufgerufen, engagiert auf eine Reduzierung ihrer Arsenale hinzuarbeiten", sagte er.

Barack Obama und seine Frau Michelle wurden von Franzosen und Deutschen begeistert empfangen. Tausende jubelten ihnen trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen zu. In Baden-Baden trug sich Obama im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in das Goldene Buch der Stadt ein.

Neben der Nuklearpolitik war ein anderes beherrschendes Thema bei Obamas Gesprächen mit Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy der Einsatz in Afghanistan. Obama forderte die Nato unmissverständlich zu mehr Engagement auf allen Ebenen auf: militärisch, zivil und diplomatisch. Deutschland nahm er trotz eines Lobes für den Einsatz der Bundeswehr nicht aus. Merkel sicherte Unterstützung zu, nannte aber keine konkreten Beiträge. Sarkozy stellte sich "vollständig" hinter die neue USA-Strategie. Doch auch er will den Truppenbeitrag nicht erhöhen. Man werde auf anderen Gebieten mehr leisten.