Ueli Maurer lenkt ein: Der Streit um die Steueroasen wird den eidgenössischen Verteidigungsminister nicht mehr vom Gebrauch deutscher Produkte abhalten. Aber grundsätzlich wolle er mehr mit der Straßenbahn fahren, sagte er. Für einen Minister sei das in der Schweiz noch möglich.

Bern. Der Schweizer Verteidigungsminister Ueli Maurer wird bald wieder Mercedes fahren. Sein Sprecher Martin Bühler bestätigte einen Bericht der Zeitung "Blick", nach dem Maurer in den nächsten Tagen diesen Dienstwagen wieder nutzen wird.

Maurer, der der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) angehört, hatte den Dienst-Mercedes vom Typ S430 gegen einen französischen Renault Espace ausgetauscht, weil ihn der Steuerstreit mit Deutschland und hier besonders die Verbalattacken von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) genervt hatten. Der Wagen mit dem Stern blieb vorerst in der Garage.

Der Minister werde wieder auf seinen Wagen deutscher Herkunft zurückgreifen, wenn dieser aus der Inspektion zurückkomme, sagte Bühler. "Es war ohnehin nur ein Augenzwinkern, eine Reaktion auf Steinbrück, dass dieser die guten Beziehungen zwischen unseren Ländern nicht stören kann", sagte der Sprecher.

Der Schritt Maurers war aber auch bei Medien nicht so gut angekommen. So schrieb etwa die "Basler Zeitung", Maurer habe "die Schweizer Regierung mit seinem populistischen Boykott deutscher Autos dorthin (manövriert), wo der deutsche Finanzminister stärker ist: in die Tiefe der Polemik". Maurers Sprecher bestätigte auch, dass sein Minister nun vermehrt mit der Straßenbahn fahren werde. "Es ist das Schöne an der Schweiz, dass das hier noch geht."