Beim seit Tagen erwarteten israelischen Einmarsch in den Gazastreifen ist es zu heftigen Gefechten zwischen Hamas-Kämpfern und israelischen Infanteristen gekommen. Scharfe Kritik an der Bodenoffensive kommt von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Tel Aviv/New York. Unterstützt von Panzern und Kampfhubschraubern rückten Soldaten in den Norden und Osten des Palästinensergebiets vor. Gaza werde auch von See her von der Marine beschossen. Auf Live-Bildern des Fernsehens waren Explosionen in Gaza zu sehen. Leuchtkugeln erhellten den Himmel, während Rauchsäulen aufstiegen. Teilweise fiel der Strom aus.

In den ersten Stunden der Bodenoffensive wurden nach Armeeangaben 20 bis 30 Hamas-Kämpfer getötet. Über mögliche israelische Verluste war offiziell zunächst nichts bekannt. Die Hamas sprach von einigen israelischen Soldaten, die getötet oder verletzt worden seien. Über Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung im dicht bewohnten Gazastreifen gab es zunächst keine Angaben. Unabhängige und überprüfbare Angaben lagen nicht vor.

In New York trat der UN-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung hinter verschlossenen Türen zusammen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte die Bodenoffensive nachdrücklich. Ban habe mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert gesprochen und ihm seine "äußerste Sorge und Enttäuschung" mitgeteilt, erklärte eine Sprecherin. Der UN-Chef forderte einen sofortigen Stopp der Bodenoffensive und appellierte an Israel, alles zu tun, um den Schutz von Zivilisten sicherzustellen.

Die Palästinenser forderten ein rasches Eingreifen des Weltsicherheitsrats. Das höchste UN-Gremium müsse Israel zu einer sofortigen Waffenruhe verpflichten und den Rückzug auf die bisherigen Positionen durchsetzen, verlangte der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour am Samstag in New York. "Israel kann sich nicht weiter so benehmen wie ein Staat, der über dem Gesetz steht. Das ist das Gesetz des Dschungels, das ist illegal."