Die Apachen sind wieder auf dem Kriegspfad - zumindest rechtlich. Ihr Gegner ist die mächtige Familie von Ex-Präsident George W. Bush und die...

Hamburg/Houston. Die Apachen sind wieder auf dem Kriegspfad - zumindest rechtlich. Ihr Gegner ist die mächtige Familie von Ex-Präsident George W. Bush und die geheimnisumwitterte, elitäre und von Verschwörungstheorien umwehte Studentenverbindung "Skull and Bones" (Schädel und Knochen), auch der "Orden des Todes" genannt.

Allein drei US-Präsidenten, zahlreiche Minister, Senatoren, Oberste Richter und Chefs führender Unternehmen stehen auf der Mitgliederliste seit 1832. Im Mai 1918 soll Prescott Bush, später Senator von Connecticut und Großvater von George W., der wie sein Vater Mitglied des Ordens war, eine Grabschändung begangen haben: In Fort Sill bei Oklahoma gruben er und ein paar andere "bonesmen" das Skelett des legendären Apachenhäuptlings Geronimo aus, der dort in Gefangenschaft gestorben war. Bush soll den Schädel, ein paar Knochen und Zaumzeug von Geronimos Pferd der Bruderschaft als Geschenk gemacht haben. Es heißt, der Schädel stehe in der "Grabhalle" der Bruderschaft in der Yale-Universität unter Glas. Neu eingeschworene Mitglieder müssen Geronimos Totenschädel angeblich küssen. 2005 entdeckte ein US-Historiker einen Brief, in dem ein "Skull and Bones"-Mitglied einem anderen schilderte, wie Geronimos Schädel damals aus dem Grab in Fort Sill geraubt worden war.

20 Nachfahren des berühmten Apachen, der auf den Kriegpfad ging, nachdem die US-Armee seine Frau und seine Kinder erschossen hatte, haben nun vor einem Bundesgericht in Washington Klage auf Herausgabe des Schädels erhoben, darunter Urenkel Harlyn Geronimo. Am Dienstag hatte sich Geronimos Todestag zum 100. Mal gejährt. Die Apachen werden vertreten von dem früheren US-Generalbundesanwalt Ramsey Clark.