Das Video mit der Holocaust-Leugnung des erzkonservativen Bischofs Richard Williamson darf weiter verbreitet werden. Der britische Bischof ist mit seiner einstweiligen Verfügung gegen den schwedischen Sender Sveriges Television gescheitert.

Nürnberg/Hamburg. Aktenzeichen: 11 O 762/09: Das Video mit der Holocaust-Leugnung des erzkonservativen Bischofs Richard Williamson darf weiter verbreitet werden. Der britische Bischof der Pius-Bruderschaft habe eine einstweilige Verfügung beantragt, die dem Sender Sveriges Television AB verbieten sollte, das Interview außerhalb Schwedens auszustrahlen und es auf seiner Homepage zu zeigen, erklärte das Landgericht Nürnberg-Fürth. Dieser Antrag sei aber abgelehnt worden.

Williamson habe sich darauf berufen, dass er vor dem Interview nicht darauf hingewiesen worden sei, dass das Interview auch außerhalb Schwedens zugänglich sein werde. Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht. Es entschied, dass eine Verwendung auf der Homepage und Ausstrahlung über Satellit üblich und erlaubt seien, sofern sie nicht vorher ausdrücklich ausgeschlossen worden seien.

Der in Argentinien lebende Williamson hatte am 1. November in der Nähe von Regensburg in einem Interview mit dem Sender den Holocaust geleugnet. Dass der exkommunizierte Geistliche jüngst vom Papst wieder in die katholische Kirche aufgenommen wurde, führte zu einem Aufschrei der Empörung und massiver Kritik an Benedikt XVI. Die Entscheidung des Gerichts ist noch nicht rechtskräftig.