In dem Schreiben heißt es, die Bruderschaft sei Benedikt dankbar. „Wenn Ihnen diese historische Geste auch den Widerspruch feindlich gesinnter Medien einbringt, die es vermeiden, die Themen zu unterscheiden, so erfüllt sie uns doch mit großer Freude und Hoffnung.“

Stuttgart. Wie soll der Papst jetzt reagieren? Mit einem Internet-Aufruf zur Solidarität mit dem Papst will die erzkonservative Piusbruderschaft dem Vatikan den Rücken stärken. Als "Aufruf einfacher und treuer Katholiken" bezeichnet die Priesterbruderschaft ihre Unterschriftenliste, mit der Papst Benedikt XVI. im Streit um vier teilweise rehabilitierte Bischöfe "in seiner mutigen Geste" unterstützt werden soll.

Damit bringen die Pius-Brüder den Papst in die Bredouille, denn noch immer ist unklar, ob sie sich damit von den Holocaust-Leugnern klar distanzieren. Bis Montagmittag hatten laut Website der Bruderschaft weltweit mehr als 34 000 Menschen den Online-Brief unterzeichnet.

Zu den ultratraditionalistischen Bischöfen, die wieder in die Kirche aufgenommen worden waren, gehört auch der Brite Richard Williamson. Gegen ihn wird wegen der Leugnung des Holocaust ermittelt.

Der Aufruf, der am Sonntagabend ins Netz gestellt wurde, bezieht sich auf eine stürmische Zeit, "in der "das Wasser an allen Seiten ins Boot eingedrungen ist"". Dem Papst solle vor allem "unsere große Dankbarkeit" ausgedrückt werden.

Mit Verweis auf die starke Kritik in der Affäre um Holocaust-Leugner Williamson heißt es zudem an Papst Benedikt gerichtet: "Wenn Ihnen diese historische Geste auch den Widerspruch feindlich gesinnter Medien einbringt, die es vermeiden, die Themen zu unterscheiden, so erfüllt sie uns doch mit großer Freude und Hoffnung."