Der Deutsche Christian Ganczarski ist wegen Beihilfe zum Mord beim Djerba-Attentat im April 2002 zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Das Pariser...

Paris. Der Deutsche Christian Ganczarski ist wegen Beihilfe zum Mord beim Djerba-Attentat im April 2002 zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Das Pariser Geschworenengericht verurteilte ihn gestern Abend außerdem wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte für den deutschen Islamisten 30 Jahre Haft gefordert, weil er telefonisch dem Attentäter grünes Licht für den Anschlag mit 21 Toten, darunter 14 deutschen Urlaubern, gegeben haben soll.

Zudem wurden während des vierwöchigen Prozesses zahlreiche Indizien für Ganczarskis Mitgliedschaft im Führungszirkel von al-Qaida vorgelegt. Ermittler gehen davon aus, dass er direkt in Afghanistan mit Osama Bin Laden zusammentraf. Der 42-Jährige wies in seinem Schlussplädoyer alle Schuld zurück. "Ich habe mich bei den Opfern schon genug entschuldigt für eine Tat, die ich nicht begangen habe", sagte der Duisburger. "Ich bin gegen Selbstmordattentate. Vielleicht war es nicht die glücklichste Idee, nach Afghanistan zu gehen, aber das ist die Vergangenheit." Ganczarski sitzt seit fünfeinhalb Jahren in Frankreich in Untersuchungshaft und sieht sich als Justizopfer. Er bat Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe für einen fairen Prozess.