Die Extremistengruppe soll für den Selbstmordanschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul verantwortlich sein. Ausgebildet wurden die Männer im Grenzgebiet zu Pakistan.

Kabul. Afghanische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben eine Extremistengruppe ausgehoben, die unter anderem für den Selbstmordanschlag vor der deutschen Botschaft im Januar verantwortlich gewesen sein soll. Die 17 Mitglieder der Gruppe seien wenige Tage nach dem Anschlag in der Hauptstadt Kabul festgenommen worden, sagte ein Sprecher der nationalen Sicherheitsabteilung. Bei dem Anschlag vor der Botschaft wurden vier afghanische Zivilisten und ein US-Soldat getötet.

Die Gruppe soll den Angaben zufolge fünf weitere Selbstmordattentate organisiert haben. Die Festgenommenen hätten ausgesagt, dass alle Täter Pakistaner gewesen seien, sagte der Behördensprecher. Sie seien im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet ausgebildet worden.

Afghanische Regierungsvertreter haben wiederholt dem Geheimdienst des Nachbarlandes vorgeworfen, Kämpfer der radikal-islamischen Taliban auszubilden. Ziel sei es, ein starkes Afghanistan zu verhindern. Pakistan hat dies stets zurückgewiesen und ist in jüngster Zeit wiederholt gegen Extremisten auf seiner Seite der Grenze vorgegangen.

Am Dienstag unterbrachen Islamisten mit einem Sprengstoffanschlag auf eine Brücke am Khyber-Pass im Nordwesten Pakistans die wichtigste Nachschubroute für die Nato-Streitkräfte in Afghanistan. Bis zum Abschluss der Reparaturen könne kein Fahrzeug mehr die Brücke passieren, sagte ein Behördenvertreter.