Eine Gruppe Jugendlicher hat in Rom einen indischen Zuwanderer an einem Bahnhof zusammengeschlagen, mit Benzin überschüttet und angezündet. Der 35...

Rom. Eine Gruppe Jugendlicher hat in Rom einen indischen Zuwanderer an einem Bahnhof zusammengeschlagen, mit Benzin überschüttet und angezündet. Der 35 Jahre alte Obdachlose wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wie die italienische Polizei mitteilte. Die Polizei nahm drei junge Männer fest, von denen einer noch minderjährig war.

Der Angriff ereignete sich am Bahnhof von Nettuno, einem Vorort im Süden der italienischen Hauptstadt. Das schwer verletzte Opfer konnte den Polizisten nur wenige Worte sagen, bevor es das Bewusstsein verlor. Nach Angaben der Ärzte war er nicht in Lebensgefahr.

Die drei Täter im Alter von 16, 18 und 19 Jahren gaben an, sie hätten unter Einfluss von Alkohol und Marihuana aus Langeweile gehandelt.

Roms rechtsgerichteter Bürgermeister Gianni Alemanno äußerte "Wut und Schmerz" über den Angriff. Organisationen zum Schutz von Einwanderern veranstalteten gestern Nachmittag in Nettuno eine Kundgebung "gegen Rassismus". Italiens Außenminister Franco Frattini erklärte, Angriffe gegen Ausländer müssten konsequent bestraft werden. Die Mitte-links-Opposition bezichtigte die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, mit ausländerfeindlichen Parolen zu rassistischen Übergriffen zu ermutigen.

Vertreter der Regierungsmehrheit machten mangelnde Werte für eine Zunahme von Gewalttaten gegen Ausländer verantwortlich.