Bali-Bomber: Bei der Urteilsverkündung lachte Amrozi bin Nurhasyim.

Denpasar. Zehn Monate nach dem Bombenanschlag auf Bali mit mehr als 200 Toten haben indonesische Richter im ersten Urteil gegen einen Hauptverdächtigen die Todesstrafe verhängt. Amrozi bin Nurhasyim sei an Planung und Ausführung der Tat beteiligt gewesen und deshalb in allen Punkten schuldig, sagte der vorsitzende Richter unter dem Jubel der Angehörigen der Opfer. Der Verurteilte selbst, bekannt als der "lachende Bomber", lächelte bei der Urteilsverkündung. Als Polizisten Amrozi morgens in den Gerichtssaal brachten, reckte er die Faust und rief "Allahu Akbar" (Gott ist groß). Die Anwälte des 41-Jährigen alten Amrozi kündigten umgehend Berufung an, um ihren Mandanten vor der Todesstrafe durch Erschießen zu bewahren. Laut Anklage hatte der Mechaniker neben dem Sprengstoff auch den Kleintransporter gekauft, in dem eine der beiden Bomben versteckt war. Bei dem Anschlag auf zwei gut besuchte Nachtclubs waren im Oktober 2002 mindestens 202 Menschen getötet worden, darunter viele Urlauber aus Australien und Neuseeland. Auch sechs Deutsche starben. Amrozi hatte während seines Prozesses eingeräumt, der radikalislamischen Organisation Jemaah Islamiyah anzugehören, die hinter dem Attentat stehen soll. Reue oder Mitgefühl für die Opfer und ihre Angehörigen zeigte er nicht. Ziel des Anschlags sei es gewesen, "Weiße" als Vergeltung für die Verfolgung der Muslime in den USA zu töten. Wegen der Anschläge werden rund 30 Personen angeklagt, sechs Verdächtige sind noch auf der Flucht. Die Jemaah Islamiyah soll auch hinter dem Anschlag auf das Luxushotel in der Hauptstadt Jakarta vom Dienstag stecken.