Die alliierten Truppen nähern sich der irakischen Hauptstadt. Die Soldaten stoßen auf “heftigen Widerstand“. Bush und Blair wollen sich zu einem Gespräch treffen

Bagdad/Washington. Am sechsten Tag des Irak-Kriegs nähern sich amerikanische und britische Soldaten der Hauptstadt Bagdad . Nach Angaben des britischen Rundfunksenders BBC befanden sich alliierte Truppen am frühen Dienstagmorgen etwa 100 Kilometer südlich der irakischen Hauptstadt. Die vorrückenden Truppen der Amerikaner und Briten seien am späten Montagabend aber auf "heftigen" irakischen Widerstand gestoßen. Sie hätten sich am späten Montagabend ein "massives Feuergefecht" mit irakischen Soldaten geliefert, berichtete ein BBC-Korrespondent, der die Verbände begleitet. Alliierte Streitkräfte flogen am Montagabend erneut schwere Luftangriffe gegen Bagdad. Augenzeugen berichteten von heftigen Explosionen am westlichen und südlichen Stadtrand der Fünf-Millionen- Metropole. Ziel des Bombardements könnten nach Ansicht von Beobachtern vor Ort Stellungen der irakischen Armee und Spezialeinheiten außerhalb der Stadt gewesen sein. Vermutlich hätten B-52-Langstreckenbomber auch Stellungen der Republikanischen Garde ins Visier genommen. Auch aus dem Norden des Landes wurden weitere Bombenangriffe gemeldet. Unterdessen hat das irakische Staatsfernsehen hat in der Nacht zum Dienstag berichtet, sechs Funktionäre der regierenden Baath-Partei von Präsident Saddam Hussein seien im Kampf ums Leben gekommen. Sie seien in der südlichen Provinz Di Kar getötet worden, hieß es. US-Präsident George W. Bush will den amerikanischen Kongress um zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 74,7 Milliarden Dollar (70,25 Milliarden Euro) zur Finanzierung des Golfkriegs. Nach Regierungsangaben sind in dieser Summe auch Gelder für weitere Anti-Terror-Maßnahmen im eigenen Land enthalten. Bush trug sein Anliegen am Montagabend einer Delegation führender Kongressabgeordneter im Weißen Haus vor. Demnach soll allein das Verteidigungsministerium zusätzliche 62,6 Milliarden Dollar erhalten. Diese Summe basiert auf der Erwartung eines sechs Monate währenden Engagements in Irak, einschließlich Maßnahmen zur Stabilisierung des Landes. Dies geht aus einem detaillierten Dokument hervor, das der Nachrichtenagentur AP vorliegt: 4,2 Milliarden Dollar sollen dem Plan zufolge für die innere Sicherheit bereit gestellt werden, 7,8 Milliarden sind vorgesehen für die Unterstützung Israels, Afghanistans und anderer Verbündeter der USA. Auch humanitäre beziehungsweise Wiederaufbauhilfen für Irak sowie die Verbesserungen des Schutzes für amerikanische Maßnahmen sollen mit diesem Finanzierungsprogramm abgedeckt werden. Der britische Premierminister Tony Blair wird nach Medienberichten an diesem Donnerstag auf dem Landsitz Camp David mit US-Präsident Bush zusammentreffen um über den Stand des Krieges zu reden.