Der US-Präsident forderte ein entschlossenes Vorgehen des UN-Sicherheitsrates in der Irak-Frage. Er zeigte sich offen für eine zweite Resolution, ließ jedoch keinen Zweifel daran, Irak auch im Alleingang anzugreifen

Washington. US-Präsident George W. Bush hat den Weltsicherheitsrat ultimativ aufgefordert, den Irak unverzüglich nochmals zur Abrüstung aufzufordern. Er ließ gleichzeitig keinen Zweifel daran, dass die USA beim Ausbleiben einer Einigung in den Vereinten Nationen gegen den Irak vorgehen werden. Die USA sei entschlossen, mit einer wachsenden Koalition von Ländern das irakische Regime zu entwaffnen. Saddam Hussein werde weiter versuchen, ein Spiel der Täuschung zu spielen. Bush fügte aber hinzu: "Das Spiel ist aus." Der US-Präsident sagte im Weißen Haus, er würde eine zweite Irak-Resolution begrüßen und unterstützen. Sie müsse die bisherigen Forderungen bekräftigen. Unter Hinweis auf die erste Irak-Resolution sagte der Präsident, der Sicherheitsrat habe am 8. November mit Klarheit und Nachdruck die Abrüstung Bagdads verlangt. "Jetzt wird der Sicherheitsrat zeigen, ob seine Worte irgendeine Bedeutung haben." Er dürfe sich nicht von Saddam Hussein einschüchtern lassen., sagte Bush. Der US-Päsident nannte keine Frist. Zuvor hatte er bereits betont, dass er Wochen und nicht Monate warten werde. Auch Außenminister Colin Powell verwies darauf, dass die Endphase des Irak-Konflikts nur noch wenige Wochen entfernt sei. Die Situation werde sich nach der Rückkehr von UN-Chefinspekteur Hans Blix aus dem Irak in dernächsten Woche zuspitzen, sagte Powell vor dem Außenpolitischen Ausschuss des Senats. "Wir werden dies wohl innerhalb der nächsten Wochen auf die eine oder andere Weise zu Ende bringen", sagte Powell. Blix und der Direktor der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO), Mohammed el Baradei, reisen an diesem Samstag nach Bagdad. Sie wollen dem Weltsicherheitsrat am 14. Februar den nächsten Zwischenbericht über die Waffeninspektionen vorlegen.