Trotz der geltenden Waffenruhe sind in der Ostukraine fünf Soldaten getötet und 14 verletzt worden. Kämpfe in Straßen von Debalzewe.

Kiew. Trotz der eigentlich seit Sonntag geltenden Waffenruhe sind in der Ostukraine nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden wieder fünf Soldaten getötet worden. Weitere 14 Militärangehörige seien zudem verletzt worden, sagte ein Armeesprecher am Dienstag. Die meisten Opfer habe es nahe dem zwischen Armee und prorussischen Separatisten umkämpften Bahnknotenpunkt Debalzewe gegeben.

In den Straßen der strategisch wichtigen Stadt Debalzewe sind indes erstmals Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten ausgebrochen. Dies bestätigten Vertreter beider Seiten am Dienstag.

Am Donnerstag vergangener Woche war in der weißrussischen Hauptstadt Minsk nach langen Verhandlungen ein Friedensplan zwischen der ukrainischen Regierung und den prorussischen Rebellen geschlossen worden. Dieser sieht eine Waffenruhe seit Sonntag und den Abzug der schweren Waffen von der Frontlinie ab Dienstag vor. Besonders um Debalzewe gingen die Kämpfe am Sonntag und Montag aber trotz der Waffenruhe weiter, Tausende ukrainische Soldaten waren in der Stadt zuletzt von den Rebellen eingekesselt.

Beide Seiten machten einander für die fortwährende Gewalt verantwortlich. Wegen der anhaltenden Kämpfe weigerten sich beide Konfliktparteien, mit dem Abzug von Panzern und Artillerie zu beginnen. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sollen eigentlich die Waffenruhe überwachen. Die Rebellen verweigerten ihnen jedoch den Zugang zu Debalzewe, wo tausende ukrainische Soldaten eingekesselt sind.