Die jetzt verurteilte Schauspielerin Shannon Guess Richardson verschickte das tödliche Rizin auch an den New Yorker Bürgermeister. Die Zutaten für das Gift an Obama hat sie im Internet bestellt.

Washington. Weil sie einen Giftbrief an US-Präsident Barack Obama schickte, ist eine Schauspielerin zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Bundesrichter im Bundesstaat Texas verurteilte Shannon Guess Richardson am Mittwoch zudem zu einer Entschädigungszahlung von 367.222 Dollar (271.491 Euro).

Die 35-jährige Frau hatte sich im Dezember schuldig bekannt, Briefe mit dem hochgefährlichen Gift Rizin an Obama sowie den früheren New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg und einen Aktivisten für schärfere Waffengesetze verschickt zu haben.

Mit dem Urteil sei einer der wohl „ungewöhnlichsten“ und „skurrilsten“ Fälle zu einem „angemessen und gerechten Ende“ gebracht worden, erklärte Staatsanwalt John Bales. Die Ermittlungen seien „sehr herausfordernd“ gewesen.

Der Anklage zufolge hatte sich die Schauspielerin die Zutaten zur Herstellung des Gifts im Internet besorgt. Am 20. Mai 2013 schickte sie die mit Rizin präparieren Drohbriefe ab. Zehn Tage später ging sie zur Polizei und machte ihren Mann für die Tat verantwortlich. Im Juni wurde sie selbst festgenommen.

Rizin lähmt die Atemwege und kann bei Verschlucken bereits in kleinsten Dosen tödlich wirken. Im Mai war bereits ein 41-jähriger Kampfsportlehrer aus Mississippi zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, weil er Briefe mit Rizin an Obama sowie an einen Senator und einen Richter verschickt hatte. Die Vorgänge kurz nach den Anschlägen auf den Boston-Marathon hatten in den USA zu heftigen Reaktionen geführt.