ARD-Deutschlandtrend sieht die Partei des Hamburger Professors Bernd Lucke auf dem Vormarsch. Union bleibt vorn, aber SPD-Kandidat Schulz kommt bei den Bürgern an.

Köln/Hamburg. In einer neuen Umfrage zur Europawahl kommt die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) auf sieben Prozent der Stimmen. Das teilte der WDR nach den neuen Zahlen für den ARD-Deutschlandtrend mit. Das sei der beste Wert, der bislang für die AfD und ihren Parteichef Bernd Lucke gemessen worden sie. Bei der Sonntagsfrage bleibt die Union mit 37 Prozent die stärkste Kraft. Sie verliert aber im Vergleich zur letzten Erhebung vor zwei Wochen zwei Punkte. Die SPD bleibt bei 27 Prozent. Die Grünen verharren bei 9 Prozent, die Linke kommt ebenfalls auf 9 Prozent (+1). Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf 3 Prozent.

Für die Sonntagsfrage zur Europawahl im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1500 Wahlberechtigte bundesweit befragt.

39Prozent der Befragten würden den Sozialdemokraten Martin Schulz als Präsident der EU-Kommission bevorzugen. Der Kandidat der Europäischen Volkspartei, der frühere luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, hätte die Zustimmung von 22 Prozent. Zehn Prozent (+3) keinen von beiden. 20 Prozent ist mindestens einer von beiden unbekannt.

Das Interesse an der Europawahl in der Bevölkerung ist im Vergleich zur letzten Befragung vor zwei Wochen gestiegen. 41 Prozent haben starkes oder sehr starkes Interesse an der Europawahl (+6). Mehr als die Hälfte (57 Prozent) sagen aber, dass sie sich wenig oder gar nicht für die bevorstehende Europawahl interessieren (-7).

36 Prozent der Befragten sind der Meinung dass Deutschland insgesamt eher Vorteile von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union hat. 18 Prozent glauben, dass Deutschland eher Nachteile hat. 43 Prozent sagen, dass Vor- und Nachteile sich die Waage halten.