Die eurokritische Partei um den Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke soll von Folkard Edler zweimal je 500.000 Euro bekommen haben – eine verdeckte Spende?

Hamburg. Die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) hat vom Hamburger Reeder Folkhard Edler offenbar einen Kredit in Höhe von einer Million Euro erhalten. Wie der „Spiegel“ berichtet, könnte diese Finanzspritze der Partei um Chef Bernd Lucke nun große Schwierigkeiten bereiten. Die Spende aus dem Wahlkampf könnte der AfD juristischen Ärger mit der Bundestagsverwaltung bescheren. Der AfD-Bundesvorstand hatte zwei Kredite über je 500.000 Euro bei Edler aufgenommen.

Die Konditionen dafür seien laut interner AfD-Unterlagen so günstig, dass „Juristen das Geschäft als verkappte Spende bewerten“, so der „Spiegel“. Die Partei zahle ihrem Gönner nur zwei Prozent Zinsen. Das schreibe AfD-Chef Lucke Parteifreunden in einer Rund-Mail. Als Sicherheit für die erste Tranche habe sich Edler mit „40 Prozent der Wahlkampfkostenerstattung“ zufriedengegeben.

Die AfD müsse den Kredit nur tilgen, wenn sie genügend finanzielle Mittel habe. Der Rest werde nach spätestens acht Jahren erlassen. Eine AfD-Sprecherin kündigte an, man werde die Darlehen zurückzahlen.

Lucke sieht trotz interner Streitigkeiten den Europawahlkampf seiner Partei nicht in Gefahr. „Die personellen Auseinandersetzungen gefährden unsere Chancen gar nicht, sondern erhöhen sie“, sagte Lucke „Handelsblatt Online“.

In allen Landesverbänden seien „Querulanten oder schwierige Persönlichkeiten“ abgewählt und „gute neue Vorstände“ gewählt worden, zitierte das Onlineportal den Politiker. „Wir werden diesen Prozess bis Jahresanfang abgeschlossen haben und dann einig und geschlossen in den Europawahlkampf gehen. Und das viel besser organisiert als bislang“, sagte Lucke.

Die AfD verpasste bei der Bundestagswahl mit 4,7 Prozent nur knapp den Einzug ins Parlament. Bei der Europawahl im Mai 2014 könnte die Partei den Sprung aber schaffen. Dort gilt eine Drei-Prozent-Hürde.