Spannungen in Nahost nehmen zu. Nachdem die israelische Luftwaffe syrisches Gebiet angegriffen hat, wird dem Land mit Vergeltung gedroht.

Beirut. Nach dem israelischen Luftangriff auf syrisches Gebiet haben Syrien und Iran mit Vergeltung gedroht. Es gebe die Option zurückzuschlagen, sagte Syriens Botschafter im Libanon, Ali Abdul-Karim Ali, am Donnerstag in Beirut. Er könne aber nicht sagen, wann es zu einer Vergeltungsaktion kommen könnte. Es obliege den zuständigen Stellen, dies vorzubereiten.

In Iran sagte der stellvertretende Außenminister Hossein Amir-Abdollahian nach einer Meldung der halbstaatlichen Agentur Fars, der Luftangriff auf Syrien werde bedeutsame Folgen für die israelische Stadt Tel Aviv haben.

US-Vertreter und Syrien hatten den israelischen Angriff am Mittwoch bestätigt. Allerdings gab es unterschiedliche Angaben über das Ziel. Nach US-Angaben richtete sich der Angriff der israelischen Kampfjets gegen einen Waffentransport, der Luftabwehrgeschosse an die Hisbollah-Miliz im Libanon liefern sollte. Das syrische Militär bestritt, dass es eine solche Lieferung gab und erklärte, die israelischen Kampfflieger hätten eine wissenschaftliche Einrichtung in der Nähe von Damaskus getroffen.

Die Hisbollah verurteilte den Angriff in Beirut als „barbarische Aggression“ und betonte ihre Solidarität mit dem Verbündeten Syrien. Sie schloss sich der syrischen Version an, dass eine Forschungseinrichtung angegriffen worden sei. Von einem Waffentransport war in der Hisbollah-Erklärung nicht die Rede. Doch erklärte die Miliz, der Luftschlag habe verhindern sollen, dass arabische und muslimische Kräfte ihre militärische Stärke ausbauen.

Israel hatte die Berichte über den Luftangriff auf das benachbarte Bürgerkriegsland Syrien zunächst nicht offiziell kommentiert.