Das soll durch eine schnelle Bearbeitung der Anträge forciert werden. Die Zahl der Asylbewerber stieg im vergangenen Jahr um 41 Prozent.

Bremen/Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will die zunehmenden Asylbewerberzahlen durch schnelle Bearbeitung der Anträge senken. „Wir müssen vermeiden, dass Menschen aus eigentlich sicheren Herkunftsländern zu uns kommen, die keinen Asylanspruch haben“, sagte Friedrich dem Bremer „Weserkurier“ (Sonnabendausgabe). Bundesweit sei die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf 65.000 Fälle gestiegen. „Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren.“

Im vergangenen Jahr sei zum einen die Zahl der Anträge aus Krisenländern wie Syrien, Irak, Iran und Afghanistan gestiegen, sagte Friedrich. „Auf der anderen Seite aber haben wir viele Bewerber aus europäischen Ländern wie Serbien und Mazedonien, die nicht politisch verfolgt sind und daher auch nicht anerkannt werden können.“

Anträge aus Serbien und Mazedonien würden derzeit vorrangig bearbeitet, sagte Friedrich. „Die Botschaft ist angekommen: Wer zu Unrecht Asyl beantragt, muss innerhalb kürzester Zeit unser Land wieder verlassen.“ In den vergangenen Monaten seien die Asylbewerberzahlen aus Serbien oder Mazedonien daher „massiv“ zurückgegangen.

Flüchtlingsorganisationen hatten mit Blick auf die erneut gestiegenen Asylbewerberzahlen kritisiert, dass nur langfristige und realistische Planungen die provisorischen Notunterkünfte von Flüchtlingen verhindern könnten. Bei den Migranten vom Balkan handelt es sich derzeit vor allem um Roma, die nach Darstellung von Flüchtlingshilfswerken in ihren Herkunftsländern unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen.