Ehemaliger FDP-Chef will laut Berichten Landeschefin Homburger die Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl wegschnappen – „besserer Wahlkämpfer”.

Stuttgart. Baden-Württembergs Ex-Wirtschaftsminister und FDP-Chef Walter Döring will sich um die FDP-Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl bewerben und damit gegen Landeschefin Birgit Homburger antreten. Das berichteten die Ulmer „Südwest Presse“ und die „Bild“-Zeitung vorab am Freitag. „Ich will die Südwest-FDP als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2013 führen. Ich kandidiere daher um Platz eins der FDP-Landesliste – und nur darum“, sagte Döring der „Südwest Presse“. Die FDP stellt an diesem Sonnabend in Villingen-Schwenningen ihre Landesliste auf.

Döring sagte der „Bild“: „Mich zerreißt es fast innerlich angesichts der Lage meiner Partei. Ich brenne darauf, den Menschen zu vermitteln, warum liberale Politik mehr denn je gebraucht wird.“ Der „Südwest Presse“ sagte Döring, er sei im Vergleich zu Homburger der „bessere Wahlkämpfer“. Nach Angaben der Zeitung verweist Döring darauf, dass er auch auf Unterstützung aus dem Kreis der FDP-Bundestagsabgeordneten zählen könne.

Homburger ist seit 22 Jahren im Bundestag und war dreimal Spitzenkandidatin. 2004 war Döring über eine Spendenaffäre als Wirtschaftsminister und FDP-Landeschef gestolpert und zurückgetreten - Homburger hatte das Parteiamt von ihm übernommen. In der Partei hatte es zuletzt viel Kritik an Homburger gegeben – nur knapp wurde sie wieder zur Landesvorsitzenden gewählt.