Das Wochenende in Ägypten war von Gewalt geprägt. Auf dem Tahir-Platz von Kairo hat esTote gegeben. Auch am Montag gingen die Proteste weiter.

Kairo. Nach dem gewaltsamen Wochenende mit mehreren Toten in Kairo und Alexandria kam es am Montagmorgen erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Zunächst herrschte am Montagmorgen auf dem Tahrir-Platz in Kairo gespannte Ruhe. Doch als Protestierende zum Innenministerium marschierten und mit Steinen warfen, setzten die ägyptischen Sicherheitskräfte Tränengas ein.

Die seit Freitagabend andauernden Auseinandersetzungen hatten in ihren Ausgang in einer Demonstration gegen die Militärherrschaft und die Übergangsregierung genommen, die von islamistischen Parteien organisiert worden waren. Die Islamisten hatten sich jedoch nach ihrer großen Protestkundgebung am Freitag zurückgezogen.

Polizei geht mit Tränengas gegen Demonstranten vor

Krawalle in Ägypten: Ein Toter in Kairo, zwei Tote in Alexandria

Zurück blieben am Freitagabend vorwiegend junge Demonstranten, die eine schnellere Übergabe der Macht vom Militär an eine zivile Regierung fordern. Sie erklärten, sie wollten den Platz erst wieder räumen, wenn ihre Forderungen erfüllt sind. Das Militär hatte nach der Entmachtung Mubaraks im Februar die Macht übernommen. Nächste Woche wird in Ägypten ein neues Parlament gewählt, doch die Wahl soll sich bis zum Januar hinziehen. Ein Termin für die Präsidentschaftswahl steht noch nicht fest.

Die Jugendprotestbewegung 6. April warf dem Militärrat vor, er wende die gleichen Methoden an wie einst Mubarak. In einer Erklärung forderte die Bewegung in der Nacht zum Montag unter anderem den Rücktritt der Übergangsregierung. (dpa)