Der Sohn von Muammar al Gaddafi soll in Sirte gefasst worden sein. Ein Sprecher des Übergangsrats wollte die Festnahme nicht bestätigen.

Kairo/Tripolis. Ein Sprecher des Nationalen Übergangsrats in Libyen ist am Mittwoch Berichten über eine Festnahme von Mutassim Gaddafi entgegen getreten. Bei Gefechten in Sirte seien zwar enge Vertraute des Sohns des ehemaligen Machthabers Muammar al Gaddafi gefangen genommen worden, nicht jedoch Mutassim selbst, sagte Dschalal el Gallal in Bengasi.

Er habe mit Kommandeuren in Sirte gesprochen und es gebe „keine Bestätigung, dass Mutassim Gaddafi gefangenen genommen wurde“. Nach Berichten über die Festnahme des Gaddafi-Sohns hatten Kämpfer der Übergangsregierung in Tripolis und Bengasi zuvor Freudenschüsse in die Luft abgefeuert.

Die Revolutionsstreitkräfte haben die verbliebenen Gaddafi-Anhänger in Sirte nach eigenen Angaben eingekesselt. Der Übergangsrat geht davon aus, dass sich Mutassim Gaddafi und weitere ranghohe Vertreter des alten Regimes noch immer in der Hafenstadt aufhalten. Das sei offenbar der Grund für den erbitterten Widerstand der Gaddafi-treuen Kämpfer, hieß es aus Kreisen der neuen Regierung.

+++ Revolutionsstreitkräfte drängen Gaddafi-Truppen zurück +++

Mutassim Gaddafi war Nationaler Sicherheitsberater in der Regierung seines Vaters und spielte eine wichtige Rolle innerhalb der Streitkräfte. Der Vorsitzende des Nationalen Übergangsrats, Mustafa Abdul Dschalil, sagte am Mittwoch, er hoffe in weniger als einer Woche den Sieg über die letzten Anhänger Gaddafis erklären zu können. Neben Teilen von Sirte halten die Kämpfer des früheren Machthabers noch den Wüstenort Bani Walid. Mit der vollständigen Einnahme von Sirte hätten die Revolutionsstreitkräfte aber alle Häfen des Landes unter ihrer Kontrolle.