Dominique Strauss-Kahn ist zurück in seiner Heimat Paris. Erstmals seit Vergewaltigungs-Vorwürfen verließ der frühere IWF-Chef New York.

Paris. Dominique Strauss Kahn lächelte bei seiner Ankuft, doch zur Enttäuschung der zahlreichen Jorunalisten am Flughafen sagte er keine Wort. Der frühere IWF-Chef ist zurück in seiner Heimat Frankreich. Gemeinsam mit seiner Frau Anne Sinclair landete er am Sonntagmorgen in Paris. Strauss-Kahn, dem in den USA die Vergewaltigung eines Zimmermädchens vorgeworfen worden war, verließ den Flughafen lächelnd, enthielt sich aber jeden Kommentars. Zahlreiche Sicherheitskräfte umringten das Paar.

Derweil wird in Paris heftig spekuliert, ob, wann und in welcher Form sich Strauss-Kahn zu den Ereignissen der vergangenen Monate äußern wird. Der potenzielle Präsidentschaftskandidat der französischen Sozialisten war am 14. Mai in New York festgenommen worden. Das aus Guinea stammende Zimmermädchen Nafissatou Diallo beschuldigte ihn, ihr in seiner Hotelsuite Sex aufgezwungen zu haben. Das Verfahren wurde wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit Diallos eingestellt.

Strauss-Kahn hatte von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht und bislang keine Version des Geschehens geliefert. Seine Anwälte hatten auf dunkle Stellen in der Vergangenheit Diallos und widersprüchliche Aussagen zu ihrem Verhalten nach der mutmaßlichen Tat hingewiesen.

In Frankreich hat die Justiz unterdessen Vorermittlungen im Fall Tristane Banon aufgenommen. Die junge Frau beschuldigt Strauss-Kahn ebenfalls der versuchten Vergewaltigung – allerdings liegt der Vorfall bereits acht Jahre zurück. Es steht noch nicht fest, wann die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob ein Verfahren eingeleitet wird.