Der Nahost-Konflikt weitet sich auf Ägypten aus. Die Spannung zwischen Israel und . Die Arabische Liga hält eine Krisensitzung.

Tel Aviv/KairGaza/Jerusalem. Israel hat sich für den Tod ägyptischer Polizisten während eines Feuergefechts zwischen israelischen Soldaten und militanten Palästinensern entschuldigt. "Israel tut der Tod der ägyptischen Beamten leid“, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak am Sonnabend. Er habe eine militärische Untersuchung, sowie gemeinsame Ermittlungen mit den ägyptischen Streitkräften angeordnet.

Die ägyptische Regierung hat frühere Angaben über den Abzug ihres Botschafters aus Israel korrigiert. Dies werde nur erwogen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo. "Ein solcher Schritt ist nicht ausgeschlossen“, sagte der Sprecher. "Aber er wird nicht überstürzt getroffen.“

Am Morgen hatte die Regierung noch mitgeteilt, der Rückruf des Botschafters sei beschlossene Sache. Der Diplomat solle solange nicht auf seinen Posten zurückkehren, bis sich Israel für den Tod von mehreren ägyptischen Grenzsoldaten und voreilige und bedauerliche Erklärungen entschuldigt habe, hatte es geheißen. Stunden später sagte der Sprecher des Ministeriums dann, auf eine solche Erklärung Israels werde gewartet, bevor es eine endgültige Entscheidung über den Verbleib des Botschafters in Tel Aviv gebe.

Unterdessen hat die Arabische Liga angesichts des Nahost-Konfliktes für Sonntag eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Grund seien die israelischen Luftangriffe auf den Gaza-Streifen. In Kairo werden dazu die Ständigen Vertreter der 22 Mitgliedsländer erwartet. "Die Arabische Liga hat einen Antrag des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas erhalten, über die israelische Aggression in Gaza zu debattieren“, berichtete das ägyptische Staatsfernsehen am Sonnabend.

In der Nacht zum Freitag waren nach Angaben des Innenministeriums in Kairo entlang der ägyptisch-israelischen Grenze fünf ägyptische Grenzwächter getötet worden. Als Todesursache nannte ein Sprecher "willkürliche Schüsse“, während israelische Sicherheitskräfte die Täter der blutigen Anschlagsserie vom Donnerstag im Süden Israels verfolgten.

Überdies hatte Israels Verteidigungsminister Ehud Barak Ägypten eine Mitschuld an den Anschlägen mit acht getöteten und 31 verletzten Israelis gegeben. "Die Angriffe sind ein Beweis für die mangelnde Kontrolle der Ägypter auf der Sinai-Halbinsel und das Erstarken terroristischer Gruppen dort“, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums. (abendblatt.de/dpa/dapd)