USA, Großbritannien und Saudi-Arabien fordern von Assad ein sofortiges Ende der Gewalt. Drei Tote nach Offensive der syrischen Armee.

Washington/Damaskus/Kairo. Syrische Truppen haben am Sonnabend ihre Offensiven in mehreren Landesteilen fortgesetzt. Nach Angaben von Aktivisten wurden drei Menschen wurden getötet, als in den Morgenstunden Panzer in die südlichen Vororte der Mittelmeer-Hafenstadt Latakia vorrückten, berichteten syrische Aktivisten im Libanon. Auch Artilleriebeschuss wurde gemeldet. Mindestens 20 weitere Menschen würden in den Krankenhäusern behandelt, viele von ihnen mit Verletzungen, die von Granatsplittern herrühren.

Eine lange Kolonne von Militärlastwagen und anderen Fahrzeugen fuhr am selben Tag auch in die Ortschaft Al-Kusair nahe der libanesischen Grenze ein. In Deir al-Zor im Nordosten des Landes gingen Sicherheitskräfte mit Razzien gegen Oppositionelle vor, teilten syrische Aktivisten mit.

Am Freitag waren in zahlreichen syrischen Städten, darunter Latakia, Zehntausende Menschen gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf die Straße gegangen. Die Sicherheitskräfte hatten dabei nach Angaben von Menschenrechtsbeobachtern 23 Menschen getötet. In den vergangenen fünf Monaten wurden nach Angaben von Aktivisten bei Protesten gegen Assad etwa 1700 Zivilisten getötet.

Obama, Cameron und König Abdullah fordern Gewalt-Ende

Die USA, Saudi-Arabien und Großbritannien fordern von Syriens Präsident Baschar al-Assad ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Demonstranten. Das teilte das Weiße Haus nach Gesprächen von Präsident Barack Obama mit dem saudiarabischen König Abdullah sowie dem britischen Premierminister David Cameron am Sonnabend mit. In ähnlich lautenden Erklärungen wurden weitere Beratungen in den kommenden Tagen angekündigt. Obama habe in dem Telefonat mit Abdullah die Notwendigkeit betont, dass die Angriffe auf die syrische Zivilbevölkerung aufhören müssten. Beide seien zudem übereingekommen, die Situation in Syrien in einigen Tagen erneut zu beraten, hieß es aus dem Weißen Haus.

Mit Cameron sei sich Obama einig, das Vorgehen der syrischen Regierung genau zu beobachten und dann weitere Schritte zu besprechen, hieß es. Auch die Organisation der Islamischen Kooperation, der 57 islamisch geprägte Staaten angehören, rief Syrien dazu auf, das militärische Vorgehen gegen Demonstranten umgehend zu stoppen.

Die USA haben Assad bislang noch nicht zum Rücktritt aufgerufen. Sie verlangten zuletzt aber zusätzliche internationale Sanktionen gegen Syrien.

Kanada weitet Sanktionen aus

Angesichts der andauernden Gewalt in Syrien weitet Kanada seine Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus aus. Gegen weitere Vertraute von Präsident Assad werde ein Einreiseverbot verhängt und die Vermögen von zusätzlichen Institutionen mit Beziehungen zur syrischen Regierung würden eingefroren, sagte Außenminister John Baird am Sonnabend. Zuvor hatte US-Außenministerin Hillary Clinton die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die Beziehungen zur syrischen Regierung abzubrechen. (dpa/rtr/dapd)