Der Bundesnachrichtendienst rechnet nicht mit Anschlägen am zehnten Jahrestag der Anschläge zum 11. September 2001. Nach dem Tod ihres Anführers Osama bin Laden sei die Terrororganisation al-Qaida nicht mehr zu solch großen Anschlägen in der Lage.

Berlin/Osnabrück. Am 11. September jähren sich die schrecklichen Anschläge auf das Wolrd Trade Center in New York zum zehnten Mal. Doch während die Medien dem Tag eine besondere Bedeutung zuschreiben, geht der Bundesnachrichtendienst nicht von einer erhöhten Terrorgefahr aus. BND-Chef Ernst Uhrlau sagte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung“: "Der zehnte Jahrestag des 11.09.2001 ist eher medial von besonderer Bedeutung.“ Die Terrororganisation al-Qaida habe sich jedenfalls in der Vergangenheit nicht an symbolischen Terminen orientiert. Zudem sei die Gruppierung nach dem Tod ihres Anführers Osama bin Laden nicht mehr zu derart großen Anschlägen in der Lage. "Der internationale Verfolgungsdruck hat den Spielraum der Terroristen deutlich verringert.“ Zudem sei der Tod Osama Bin Ladens "ein schwerer Schlag“ gewesen. Innere Konflikte und Lagerbildung setzten der Organisation seither zu. Der Kern von al-Qaida in Pakistan und Afghanistan sei dezimiert,sagte Uhrlau weiter.

Dem neuen al-Qaida Chef Aiman al-Sawahiri fehle die Autorität, um Konflikte und Rivalitäten der regionalen Untergruppen beizulegen, so Uhrlau. Die Ableger im Maghreb und auf der arabischen Halbinsel spielten inzwischen eine stärkere Rolle als die Kern-al-Qaida in Pakistan und Afghanistan. Nach den Umbrüchen in Nordafrika habe die Gruppe im Maghreb von den teils desolaten Sicherheitsstrukturen in der Region profitiert. In Libyen sei die Organisation an Waffen und Munition aus geplünderten Armee-Lagern gelangt. (abendblatt.de/rtr/dpa)