Davon profitieren auch Arbeitnehmer und Unternehmen: Der Rentenbeitrag kann sinken, die Rentner erhalten 1,3 Prozent mehr.

Berlin/Hamburg. Die gute Konjunktur und die gesunkene Arbeitslosenquote machen sich in der Rentenkasse auffällig bemerkbar. In den ersten Monaten des Jahres 2011 stiegen die Einnahmen der Deutschen Rentenversicherung um 4,4 Prozent gegenüber 2010, wie die Vorsitzende des Bundesvorstandes der Rentenversicherung, Annelie Buntenbach (DGB-Vorstandsmitglied), erklärte. Die Rücklagen der Rentenversicherung füllen sich dadurch so rasch, dass der Beitragssatz voraussichtlich schon 2012 sinken kann. Auf der Grundlage der Wirtschaftsannahmen der Bundesregierung sei eine Verringerung von 19,9 auf 19,8 Prozent des Bruttolohns möglich.

Auch die Renten selbst könnten zum 1. Juli 2012 wieder leicht steigen. Unter den aktuellen Annahmen sei rechnerisch eine Rentenerhöhung um rund 1,3 Prozent möglich, erklärte Annelie Buntenbach. Für dieses Jahr hatte die Regierung eine Rentenerhöhung um knapp ein Prozent beschlossen. Zuletzt hätten die Renten sogar sinken müssen. Eine Rentengarantie der Großen Koalition hatte das verhindert. Zuvor hatte es Nullrunden für die 20 Millionen Rentner in Deutschland gegeben.

Die Rentenfinanzen entwickeln sind Dank der guten Konjunktur und Beschäftigung besser als erwartet. Im vorigen Jahr seien die Rücklagen um 2,1 Milliarden Euro auf 18,6 Milliarden Euro gestiegen. Buntenbach erwartet zum Jahresende 2011 einen Überschuss von etwa zwei Milliarden Euro.