Dokumente und Berichte zum Mord an Millionen Juden können ab sofort online recherchiert werden. Google digitalisiert das Archiv der Gedenkstätte.

Jerusalem. Das Archiv der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem kann seit diesem Mittwoch erstmals auch online erforscht werden. Die Betreiber des berühmten Archivs haben gemeinsam mit Google in einem ersten Schritt 130.000 Bilder in hoher Auflösung ins Netz gestellt . Für alle, die sich mit dem Holocaust beschäftigen, soll damit eine wertvolle Quelle verfügbar werden. Nutzer sollen künftig auch selbst ihre eigenen Geschichten hinzufügen können, teilten Yad Vashem und Google mit. „Wir konzentrieren uns darauf, neue innovative Wege zu finden, um die enorme Datenmenge in unseren Archiven für eine globale Zielgruppe zugänglich und durchsuchbar zu machen“, sagt Avner Shalev, Vorsitzender von Yad Vashem. Auch schwer auffindbare Dokumente sollen über die neue Internet-Präsenz nun durchsuchbar sein.

Für die Digitalisierung hat Google eine optische Zeichenerkennungstechnologie eingesetzt. „Wir sehen die Digitalisierung als eine große Chance, wichtige Materialien auszutauschen und zu verbreiten, die in Archiven aufbewahrt werden“, sagte Yossi Matias, Direktor von Googles Forschungs- und Entwicklungszentrum in Israel.

Das Holocaust-Archiv Yad Vashem wurde 1953 in Jerusalem gegründet und gilt als bedeutendste Gedenkstätte für die Verfolgung und Ermordung der Juden während des Nationalsozialismus. Von der Partnerschaft mit Google erhofft sich das Archiv, über das Internet neue Zielgruppen und auch mehr junge Menschen weltweit anzusprechen. Vor zwei Jahren wurde bereits ein eigener YouTube-Kanal mit Videos und Berichten von Holocaust-Überlebenden ins Netz gestellt.